Jasper Doest (NL) – Ein fragiles Refugium für Waldelefanten
Die Beziehung von Mensch und Natur ist schon lange das Metier des studierten Ökologen Jasper Doest, dem es mit seinen Bildgeschichten immer wieder gelingt, auf beeindruckende Weise komplexe Zusammenhänge sichtbar zu machen. So auch in seiner von der Jury ausgezeichneten Geschichte »Ein fragiles Refugium für Waldelefanten«: Der Regenwald des Lopé-Nationalparks in Zentral-Gabun ist einer der letzten sicheren Zufluchtsorte für den vom Aussterben bedrohten Afrikanischen Waldelefanten. Allerdings beeinträchtigt der Klimawandel die Fruchtproduktion im Regenwald, wodurch sich die Nahrungssituation der Elefanten und vieler größerer Säugetiere erheblich verschlechtert und ökologische Auswirkungen mit sich bringt. Dies ist eine Mahnung, dass Pflanzen- und Tiergemeinschaften selbst in solchen Regionen, in denen der direkte menschliche Einfluss noch gering ist, nicht von den schleichenden Auswirkungen einer Gegenwart, die maßgeblich vom Menschen geprägt ist, geschützt sind. Im Gegensatz zu den dokumentarisch angelegten Bildern von Jasper Doest schlägt Mateusz Piesiaks Serie eine ganz andere Richtung ein. Und dennoch besteht zwischen der Geschichte über die Waldelefanten in Gabun und den Fotos der überwinternden Vögel in Polen eine Verbindung, wie die Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz (BfN), Sabine Riewenherm, betont: »Die immer knapper werdenden Lebensräume sind es, die die Gewinner des Fritz Pölking Preises und des Fritz Pölking Jugendpreises vereinen […] Eindrucksvolle Aufnahmen aus ganz unterschiedlichen Regionen unserer Erde.« Die Jury bestand aus Britta Jaschinski (DE/UK), Marijn Heuts (NL), Karsten Mosebach (DE), Anders Geidermark (SE), Mark Littlejohn (GB), Gisela Pölking (DE) und Patrick Brakowsky (DE).
Mateusz Piesiak (PL) – Das Sonnenblumen-Paradies
Mateusz Piesiak führt die Betrachter mit seinen Bildern an einen besonderen Ort für überwinternde Vögel. »Vor einigen Jahren konnte ein Sonnenblumenfeld, das ganz in der Nähe meines Zuhauses in Polen lag, nicht abgeerntet werden, weil der Wasserstand nach einem regenreichen Sommer zu hoch war«, berichtet er. Das wirkte wie ein Magnet für viele Arten und lockte Zehntausende Vögel an. Die Jury sagt zu den Bildern: »Durch den Einsatz verschiedener Brennweiten und einer Vielzahl von Perspektiven und Blickwinkeln hält uns der Fotograf bei der Stange. Ein Portfolio mit der richtigen Balance von Licht, Motiv und Komposition zu erstellen, erfordert Überlegung und Talent.«