Nach mehreren Jahren der Abwesenheit zog es uns 2016 wieder mal in den südafrikanischen Krüger-Nationalpark. Doch diesmal entschieden wir uns, die meiste Zeit im nördlichen Teil des Parks zu verbringen, fernab des trubeligen Südens. Der Norden des Nationalparks ist Elefantenland und diese Tiere sind mit Abstand meine Lieblingsart. Es ist schwer zu sagen warum, aber ich denke diese Kreaturen besitzen eine Seele. Ich liebe es mit ihnen Zeit zu verbringen und es bereitet mir viel Spaß insbesondere die Jungtiere zu beobachten. Wir verbrachten eine Woche im Shingwedzi- Camp, direkt am gleichnamigen Fluss. Dieser war während unseres Aufenthalts größtenteils trocken und so wurden die noch verbliebenen Wasserlöcher zu einer wichtigen Lebensquelle für viele Tiere. Man konnte fast die Uhr danach stellen: Jeden Nachmittag gegen 15 Uhr kamen hunderte Elefanten, sowohl einzelne Bullen als auch große Herden mit ihrem Nachwuchs aus der dichten Vegetation an das Flussbett, um nach Wasser zu suchen. Elefanten müssen täglich trinken. Es war ein ganz besonderes Erlebnis, die Interaktionen zwischen den Tieren zu beobachten. Es schien, als würden sich die Erwachsenen gegenseitig wie gute alte Freunde begrüßen, sie berührten sich behutsam mit ihren Rüsseln und warteten geduldig darauf, an die Reihe zu kommen. Das Fotografieren dieser faszinierenden Szenen war allerdings eine ganz andere Sache. Ich musste durch kleine Öffnungen in der ziemlich dichten Flussvegetation fotografieren. Dadurch war es ungemein schwer, eine gute Perspektive für eine gelungene Komposition zu finden. Mir gelangen zwar ein paar gute Fotos von Elefantengruppen, doch als ich schließlich diesen einzelnen Bullen entdeckte, freute ich mich, dass ich offenbar doch eine richtig gute Position zum Fotografieren hatte. Mir gefällt, wie dieses Bild die Stärke des Elefanten zeigt. Scheinbar mühelos klettert er das ziemlich steile Flussufer hinauf, um nach Löschung des Durstes in den Busch zurückzukehren. Elefanten verblüffen mich immer wieder.