Florian Möllers meldete sich diesmal aus Berlin und veranschaulichte die einzelnen Wettbewerbskategorien anhand der erstaunlich vielfältigen natürlichen Habitate der deutschen Hauptstadt. Die Jury des »ENJ« bestand aus dem legendären Jim Brandenburg (USA), Viktoria Haack (UK/CA), Andrew Parkinson (UK), Ole Jørgen Liodden (NO), Ofelia de Pablo (ES) sowie Gisela Pölking und Patrick Brakowsky (DE) zusätzlich für den Fritz Pölking Preis. Eingereicht wurden 19.000 Aufnahmen aus 36 europäischen Ländern in den Kategorien Vögel, Säugetiere, Andere Tiere, Pflanzen und Pilze, Landschaften, Unterwasserwelt, Mensch und Natur, Atelier Natur, Jugendliche bis 14 Jahre und 15 bis 17 Jahre, sowie Fritz Pölking Preis und Jugendpreis. Das Einzelbild, das die Juroren am meisten beeindruckte, stammt vom spanischen Unterwasserfotografen und Fotojournalisten Angel Fitor. Sein Foto »Ballett der Medusen« entstand in der größten Salzwasserlagune Europas und inszeniert Quallen in eindrucksvoller Weise. Das Bild ist, wie Angel in seiner Dankesrede sagte, eigentlich eine Erinnerung an das, was die Lagune einmal war, denn das Foto entstand bereits 2014, als sich das Ökosystem von Mar Menor noch in einem stabileren Zustand befand. Durch eine massive Landwirtschaft und Massentourismus hat sich die Lage in den zurückliegenden Jahrzehnten massiv verschlechtert, ihren traurigen Höhepunkt erreichte die Situation kurz nach der diesjährigen Jurierung in Form eines gigantischen Fischsterbens. Für Angel Fitor ist das Bild ein Aufruf an die Menschen, zu handeln und er zeigte sich optimistisch, dass Fotografien in der Lage sind, das Denken der Menschen, und damit ihr Handeln, zu beeinflussen.
Über das Siegerbild
Angel Fitor (ES) – Ballett der Medusen
Eigentlich waren es nur zwei Exemplare der Quallenart Cotylorhiza tuberculata, die sich in dieser Situation dicht unter der Wasseroberfläche bewegten, angetrieben durch ihre eigenen Kontraktionen und die an diesem Tag vorherrschende leichte Wirbelströmung. Die elf Medusen, die man auf dem Bild sieht, sind das Ergebnis von elf Blitzauslösungen unterhalb der beiden Individuen, während ich die Bewegung der Nesseltiere durch den Bildausschnitt verfolgte. Über sechs Jahre lang habe ich versucht, diese Bildidee umzusetzen, und ich musste unzählige Fehlversuche hinnehmen, was in Anbetracht der Unvorhersehbarkeit der Faktoren, die Voraussetzung für ein Gelingen waren, nicht verwundert.