Strukturwandel ist ein Begriff, der in besonderer Weise mit dem Ruhrgebiet verbunden ist. Mit dem Verschwinden des Bergbaus und dem Rückgang der Stahlproduktion wandelte sich allerdings nicht allein die Wirtschaft der Region. Es entstand eine Fülle höchst unterschiedlicher Brachen. Auch die Qualität von Luft und Gewässern verbesserte sich drastisch. Bernd Wasiolka hat dem Strukturwandel der Natur im »Pott« mit der Kamera nachgespürt und dabei einige Überraschungen erlebt.
Als Mischwesen aus Pilzen und Algen passen Flechten in keine der gängigen »Schubladen« der Systematiker. Die robusten Zwitterwesen überleben selbst unter extremen Bedingungen. Sie gedeihen auf Baumrinden, nacktem Fels, auf Mauern oder Asphalt – und sehen dabei oft noch richtig gut aus. Max Schmid hat in verschiedenen Regionen der Erde Flechten gesucht und zeigt uns die faszinierende Farben- und Formenfülle dieser bemerkenswerten Organismen.
Zahlreiche Vogelarten sind zwingend auf Gewässer angewiesen. Der Verlust von Mooren, Sumpf- und anderen Feuchtgebieten im Zuge von großflächigen Trockenlegungen bedroht daher auch unmittelbar das Überleben dieser Vögel und der Lebensgemeinschaften, deren Teil sie sind. Roberta Pagano hat sich intensiv mit den im und am Wasser lebenden Vögeln befasst und zeigt mit ihren Bildern, welcher Reichtum – nicht zuletzt auch an fotografischen Motiven – mit dem Schwinden der Feuchtgebiete verloren zu gehen droht.
Es waren europäische Greifvögel, die Torsten Pröhl erstmals nach Äthiopien führten. Für ein Buchprojekt erhoffte er sich dort einige in Europa extrem seltene Arten fotografieren zu können. Es dauerte allerdings nicht lange, ehe ihn die Begeisterung für dieses ungemein vielfältige Land am Horn von Afrika erfasste. Seen, Berge, Wälder – das Spektrum von Lebensräumen entspricht dem eines ganzen Kontinents. Entsprechend vielfältig sind Flora und Fauna des Landes. Einige der vielen Highlights zeigt uns der Autor in diesem Beitrag.
Spiegelungen bieten faszinierende Möglichkeiten für die Bildgestaltung – auch in der Naturfotografie. Landschaften, Tiere oder Pflanzen werden im Spiegel einer glatten Wasseroberfläche verdoppelt, ein sich im Wasser spiegelnder Himmel kann die Stimmung eines Landschaftsbildes dramatisch verändern. Spiegel und Gespiegeltes ergeben oft verwirrende Vexierbilder, die genaues Betrachten erfordern, um die abgebildeten Motive zu entschlüsseln.
Der Tecklenborg Verlag vergibt in diesem Jahr zusammen mit der GDT zum 17. Mal den Fritz Pölking Preis und den Fritz Pölking Jugendpreis, mit denen naturfotografische Projekte bzw. Portfolios geehrt werden. Für seine Geschichte über die Gefahren von Licht und Glas für Zugvögel wird Hector Cordero ausgezeichnet. Der Jugendpreis geht an Gianluco Damiana für »Urban Jungle«.
Europäische Wildkatzen galten in Deutschland lange Zeit – bis auf Restvorkommen in einigen Mittelgebirgen – als ausgestorben. Vor allem im 19. Jahrhundert wurden sie durch intensive Bejagung und Lebensraumverluste stark dezimiert. In den letzten Jahren haben sich die Bestände – auch dank umfangreicher Schutzmaßnahmen – erholt. Helmut Weller hat in Mittelhessen bei solchen Maßnahmen mitgearbeitet, sie teils selbst initiiert und erhielt so auch immer wieder die Gelegenheit, die scheuen Katzen zu fotografieren.
Gelbhals- und Waldmäuse zählen zu den häufigsten wildlebenden Säugetieren hierzulande. Sie besiedeln neben Wäldern überall Parks, Gärten und manchmal auch Häuser. Aufgrund ihrer versteckten, überwiegend nachtaktiven Lebensweise bekommen wir sie allerdings kaum zu Gesicht und Naturfotografen befassen sich nur selten mit den kleinen, flinken Nagern. Jennifer Hetzel aber hat den Mäusen, genauer: einer Maus, ein umfangreiches Fotoprojekt gewidmet. Hier berichtet sie, wie es dazu kam und wie sie sich nach und nach das Vertrauen der Maus erarbeitet hat.