Bilder vom Meer


Gruppenausstellung in der Galerie für Fotografie in Hannover

Ende August 2019 eröffnet in der Hannoveraner Galerie für Fotografie (GAF) eine in Kooperation mit der Zeitschrift mare entwickelte Fotoausstellung mit dem schlichten Namen »Das Meer«. Die Bilderschau widmet sich dem Meer in all seinen Facetten: seiner Schönheit, seiner Bedrohung, seinen Kulturen, seinen Menschen. Zwölf Fotografinnen und Fotografen thematisieren in ihren Geschichten auf ganz unterschiedliche Weise das Meer. 

Pressemitteilung der GAF Hannover:

Das Meer ist Sehnsuchtsort und Problemfeld zugleich. Wild, gewaltig und geheimnisvoll. Voll von Mysterien, Rätseln und Geschichten. Über die Jagd nach einem weißen Wal, dem alten Mann und das Meer oder die Schatzinsel. Es löst in uns die widersprüchlichsten Gefühle aus: Angst und Freude, Ruhe, Fernweh und Begeisterung. Politik, Wissenschaft und Kultur entdecken mehr und mehr den hohen Stellenwert des Lebensraumes Meer, der 71 Prozent der Erdoberfläche ausmacht, von den Tropen bis hin zu den Polargebieten. 

Nahrung und Energie, Klimaveränderungen, Verschmutzung, Flüchtende und Welthandel sind nur einige der Stichworte, die andeuten, wie sehr das Geschehen auf den Meeren Einfluss auf das Leben der Menschheit hat. Viele dieser Entwicklungen bedrohen die Meere, ihre Bewohner und die Menschen, die am Meer und vom Meer leben. Dabei ist das Meer die Lebensgrundlage einer wachsenden Weltbevölkerung. Weltweit decken 2,9 Milliarden Menschen 20 Prozent ihres Proteinbedarfs durch Fisch. Und das Klima auf der Erde wird im Wesentlichen von der Wechselwirkung zwischen Atmosphäre und Ozean bestimmt. Ohne das Meer können wir auf diesem Planeten nicht überleben. 

Über Jahrhunderte hinweg haben die Arbeiter des Meeres, wie Victor Hugo sie in seinem gleichnamigen Roman nannte, das Leben an den Küsten der Meere geprägt. Mit Ihrer Arbeit und ihrer Kultur. Aber die Verschmutzung und Erwärmung des Meeres und der industrielle Fischfang entzieht den Fischern, Muschel- und Seetangsammlern allmählich die Lebensgrundlage. Alte Kulturen sterben aus. Heute bestimmt mehr und mehr der Tourismus das Leben in den Küstenorten.

In Kooperation mit der Zeitschrift mare, die im April 1997 das erste Mal erschien und seitdem für ihre Texte, Fotos und Grafik zahlreiche Auszeichnungen erhielt, widmet die Fotogalerie GAF eine Ausstellung dem Meer. Seiner Schönheit, seiner Bedrohung, seinen Kulturen, seinen Menschen. Zwölf Fotografinnen und Fotografen thematisieren ganz unterschiedlich in ihren Geschichten das Meer. In einer inhaltlichen Vielfalt, die der Breite  des Themas Rechnung tragen soll, soweit es die räumlichen Möglichkeiten der GAF zulassen. 

Die russische Fotografin Evgenia Arbugaeva hat in »Es war einmal in Sibirien« ihre sibirische Heimat am Rande des Nordpolarmeeres auf ungemein poetische Weise fotografiert. Die Wellenbilder des australischen Fotografen Ray Collins, veröffentlicht in der mare-Geschichte »Bilder die Wellen schlagen«, gleichen Skulpturen. Der Niederländer Jan Hoek persifliert in »Fake Pirates« die verzweifelte Suche westlicher Journalisten nach wirklichen Piraten. In »Watt für ein Vergnügen« zeigt der deutsche Fotograf Florian Manz das Duhner Wattrennen. Dem Fotografenpaar Heidi & Hans-Jürgen Koch ist es in »König des Eises« gelungen, Eisbären auf nie dagewesene Weise in Zoos zu fotografieren. »Strandvolks Begehren« der russischen Fotografin Oksana Yushko ist eine knallbunte Darstellung des Strandlebens am Schwarzen Meer. Die deutsche Fotografin Stefanie Silber hat in »Ein Sommer auf Süderoog« das stille Leben auf einer Hallig portraitiert. Der Italiener Massimo Berruti beschreibt in »Leben unmöglich« das Problem in Gaza Stadt, wo Salzwasser in das Grundwasser einsickert und die Trinkwasserversorgung gefährdet. »Der Bittgang« des deutschen Fotografen Martin Kim ist eine Auseinandersetzung mit dem Missbrauch von Inuit-Kindern durch katholische Priester in Alaska. Der Däne Joachim Ladefoged hat für seine Reportage »La Poile« den Alltag der Kabeljaufischer in Kanada fotografiert. »Der Pfuhl von Rio« ist die Geschichte des Italieners Dario De Dominicis über die Verschmutzung der Küste vor der brasilianischen Metropole. Für das »Kap der Ozeanografen« hat der deutsche Fotograf Stefan Kröger das renommierte Meeres-Forschungsinstitut Woods Hole an der Ostküste der USA besucht.

Die Vernissage findet statt am 28. August um 19 Uhr. Die Ausstellung ist bis zum 6. Oktober zu sehen. Infos unter http://gafeisfabrik.de

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