Am 9. August verstarb Manfred P. Kage im Alter von 83 Jahren. Er zählte weltweit zu den herausragenden Persönlichkeiten der künstlerischen und professionellen Mikrofotografie. Kage wird mit seinen verschiedenen Tätigkeits- und Interessensbereichen sowie Erfindungen als Visionär, Pionier und zu seinen Lebzeiten als eines der wenigen »Allround-Genies« beschrieben. In seinem speziellen Arbeitsbereich, der Synthese aus Wissenschaft und Kunst, sowie der Multimedia- und der Videokunst hat er frühe und wichtige Leistungen erbracht sowie bahnbrechende Erfindungen und Innovationen wie den »Polychromator«, eine Art optischen Synthesizer, kreiert.
Der gelernte Chemie-Ingenieur erkannte bereits in der 1950er Jahren die Möglichkeit der Nutzung ästhetischer Elemente der Mikrofotografie zur Erzeugung von »Kunstformen«. Mit innovativen Techniken zur Darstellung in der künstlerischen Fotografie sowie der Multimedia- und Videokunst drang er seit 1956 in neue visuelle Sehwelten vor und erreichte bei seinen mikrofotografischen und apparativen Kunstwerken eine Ästhetik ganz eigener Dimension. Anfang der 1990er Jahren erhielt Kage eine Gastprofessur an der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe und entwickelte dort ein Studienfach für wissenschaftliche, experimentelle Fotografie im Bereich der Medienkunst.
Bis zu seinem Tod kreierte Manfred P. Kage Neuentwicklungen für seine künstlerische Mikrofotografie und der Video- und Multimediakunst. Zudem zählte er zu den Mikrofotografen, die erstmalig Mikrovideo in HD und 4K sowie bewegte REM-Aufnahmen, künstlerische Porträts von Mikroorganismen und mikroskopische Gigapixel-Bilder zeigten.
Das Schloss Weißenstein in Baden-Württemberg ist heute Sitz der künstlerischen Sammlung Kages und beherbergt das Unternehmen KAGE Mikrofotografie GbR mit dem »Institut für wissenschaftliche Fotografie« und angeschlossenem Bildarchiv sowie dem Museum »KAGEs MIKROVERSUM«, welches sich insbesondere dem Lebenswerk Manfred P. Kages und seiner künstlerisch-wissenschaftlichen Arbeit widmet. Seine Ehefrau Christina, seine Tochter Ninja-Nadine und sein Schwiegersohn Oliver Kage führen sein Lebenswerk und seine Visionen mit der KAGE Mikrofotografie GbR und dem Museum fort und betreuen die künstlerische Sammlung sowie das Bildarchiv.