RAW Phototriennale Worpswede
Ein besonders unglückliches Timing hatte die RAW Phototriennale in Worpswede. Eigentlich sollte die Veranstaltung mit einer feierlichen Feier am 21. März eröffnet werden, doch kurz davor kam es zu den bundesweiten Absagen sämtlicher Veranstaltungen, so dass auch die einzelnen Ausstellungen an den unterschiedlichen Orten in Worpswede nicht mehr besucht werden durften. »Die Realitäten haben sich im Zeichen von Corona massiv verändert und das Festivalmotto ›Changing Realites‹ ist zum Programm geworden«, heißt es in einer Pressemitteilung. Die Veranstalter um Festivaldirektor Jürgen Strasser haben sich kurzerhand entschlossen, das Festival zunächst virtuell erlebbar zu machen. So wurde das Programm RAW FREI HAUS initiiert, das mit einer virtuellen Eröffnungsfeier auf Facebook, Instagram und YouTube seine Premiere feiert. Anschließend sollen nach und nach Ausstellungen und Festivalprogramm zugänglich gemacht werden. Derzeit ist bereits ein 5-minütiger Ausstellungsrundgang zum »Fokus Mensch« verfügbar. Das wachsende Angebot von RAW FREI HAUS finden Sie hier. Weitere Infos und Angebote zu RAW finden Sie auf Instagram, Facebook sowie auf der Festival Homepage.
Biennale für aktuelle Fotografie Ludwigsburg
Die Biennale für aktuelle Fotografie in Ludwigshafen wurde am 29. Februar eröffnet und musste Mitte März schon wieder geschlossen werden. Eigentlich sollten die Ausstellungen an den unterschiedlichen Orten in der Stadt bis Ende April zu sehen sein. Auch hier wurden die Bilderschauen kurzerhand online zugänglich gemacht. Auf der Homepage www.biennalefotografie.de sind aktuell die Ausstellungen »When images collide«, »All art is Photography«, »Between Art and Commerce« und »Reconsidering Icons« virtuell »begehbar«. Um sich gut in den visuellen Räumen bewegen zu können, empfiehlt es sich zunächst, das anderthalbminütige Einführungsvideo anzuschauen. Der virtuelle Rundgang bietet dieselben Informationen, die man auch »vor Ort« erhalten würde, außerdem kann man sich nah an die jeweiligen Bilder heranzoomen oder die Räume aus einer größeren Distanz betrachten.
Portfolio-Walk der Deutschen Fotografischen Akademie
Nicht nur Ausstellungen und Events, bei denen es um den »passiven« Kunstgenuss geht, suchen aktuell neue Wege, auch für Fotografen, die ihre Werke präsentieren möchten, gibt es interessante Angebote. Die Deutsche Fotografische Akademie (DFA) beispielsweise legt großen Wert darauf, auch in diesen Zeiten Fotograf*innen ein Podium zu bieten. Daher wird dem 15. Portfolio-Walk, den die Akademie ursprünglich im Rahmen der Darmstädter Tage für Fotografie stattfinden lassen wollte, eine neue Form gegeben. Ab Mitte April wird die DFA monatlich fünf von der Jury ausgewählte Portfolios auf der neuen Web-Plattform sowie auf Instagram und Facebook veröffentlichen. Die Bewerbungsfrist für die erste Staffel ist der 31. März. Die überzeugendsten Portfolios werden später im Magazin der DFA veröffentlicht.
Ausstellung Elger Esser
Das Schöne an solchen virtuellen Angeboten ist natürlich, dass man räumlich unbegrenzt ist und auch Ausstellungen, die eigentlich in weiter Ferne stattfinden, mit einem Klick besuchen kann. Ein Beispiel ist die aktuell laufende Ausstellung von Elger Esser in der New Yorker Bruce Silverstein Gallery. Esser war in den 1990er Jahren Student von Bernd Becher an der berühmten Düsseldorfer Schule und ist vor allem für seine Landschaftsfotografien bekannt. In großformatigen wie auch in intimeren Kompositionen zeigen seine Fotografien Momente, die historisch, aber auch in der Gegenwart verwurzelt sind. Eine Auswahl seiner gehängten Bilder in New York finden Sie hier.
Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
Auch das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (MKG) erweitert sein virtuelles Angebot unter dem Hashtag #culturedoesntstop und möchte sein kulturelles Programm weiterhin an die Leute bringen und mit ihnen in Kontakt treten. Neben der bereits bestehenden umfangreichen MKG Sammlung Online sowie zahlreichen inspirierenden Online-Angeboten und DIY-Ideen hat das MKG eine neue Videoreihe auf Facebook und Instagram gestartet. In kurzen Clips stellen Mitarbeiter*innen des Museums ausgewählte Objekte aus der Sammlung und aktuellen Ausstellungen vor oder geben Einblicke in ihre Arbeit.
Lumix Festival für jungen Bildjournalismus
Nicht nur Museen und Galerien, sondern auch viele Großveranstaltungen und Festivals zum Thema Fotografie wurden von der Corona-Pandemie kalt erwischt und mussten ihre langfristig geplanten und kostenintensiven Events in der üblichen Form absagen. So ergeht es auch dem Lumix Festival für jungen Bildjournalismus, das eigentlich vom 24. bis 28. Juni auf dem Expo-Gelände in Hannover stattfinden soll. Von Seiten der Organisatoren hieß es: »Um der veränderten Situation Rechnung zu tragen, werden wir in den nächsten Wochen eine neu gestaltete Website präsentieren und hier digital auf die geänderte Situation reagieren. Auf der Website https://lumix-festival.de werden dann sowohl die reinen Fotoarbeiten, als auch die digitalen Formate sowie Interviews mit Kurator*innen, Bildredakteur*innen und Fotograf*innen präsentiert.«