Die Makoaufnahme einer Spinne von John-Oliver Dum aus Bendorf (Rheinland-Pfalz) beeindruckte die Jury am meisten. Sie begeisterte durch ihre Schärfe und Klarheit und belegte den ersten Platz der Blende 2022. Als Auszeichnung für seine fotografische Leistung erhält der Fotograf u.a. eine Sony-Kamera, ein Tamron-Objektiv nach Wahl, einen CEWE-Gutschein sowie weitere Sachpreise und natürlich eine Medaille und eine Urkunde.
Den zweiten Platz im bundesweiten Endausscheid konnte sch die 18-jährige Ella Rudisch aus Waiblingen (Baden-Württemberg) mit ihrem Bild aus der Kategorie »Kreative Spiegelungen« sichern. Für ihr überzeugendes Motiv »Unendliches Ich« erhält sie eine Nikon Kamera sowie eine Silbermedaille plus Urkunde.
Der dritte Platz geht an Michael Magulski aus Hattstedt in Schleswig-Holstein. Für seine klare und ästhetische Porträtaufnahme eines Kapitäns erhält er neben der Bronzemedaille und der obligatorischen Urkunde eine Canon-Kamera.
Künstliche Intelligenz als Juror
Zudem wurde ein Sonderpreis vergeben, dessen Ergebnis auf ungewöhnliche Art und Weise zustande kam. Bei diesem Preis wurde die Entscheidung nicht der Jury überlassen, sondern einer künstlichen Intelligenz. Nicolai Brügger, der vor zwei Jahren bereits zum Blende-Gesamtsieger gekürt wurde, hatte zum Thema »Kreative Spiegelungen« eine Landschaftsaufnahme des Hintersees eingereicht, die es zwar nicht in den Bundesendausscheid geschafft hatte und damit auch der Jury nicht vorgelegt wurde, aber von der KI sehr wohl honoriert wurde. Laut dem Veranstalter PIV (Photoindustrie Verband) hat die KI insbesondere Naturaufnahmen auf die vorderen Plätze gewählt. Dies sei darauf zurückzuführen, dass die KI darauf trainiert wurde, Bilder zu erkennen, die »ein typischer Betrachter als ästhetisch gut bewerten würde«.
Zur Erläuterung: Alle Bilder, die zu den vier Hauptkategorien eingereicht wurden, konnten auf Wunsch zusätzlich an der Sonderkategorie teilnehmen. Dazu konnten die Veranstalter die Pattern Recognition Company GmbH mit ihrer Excire-Technologie, einer in Deutschland entwickelten KI-Software für Bildverwaltung, als Partner gewinnen.
Sicherlich ein spannendes Experiment. Doch bleibt zu hoffen, dass diese Methode nicht Schule macht und Fotografien in Zukunft hauptsächlich von Computer-Programmen bewertet werden, die vermutlich eine recht klare, um nicht zu sagen: eingeschränkte Vorstellung davon haben, was ein gutes bzw. schönes Bild ist – und was nicht.