GDT Naturfotograf des Jahres 2023


Silke Hüttche gewinnt den internen Fotowettbewerb

Vor wenigen Tagen gab die Gesellschaft für Naturfotografie (GDT) die Gewinnerinnen und Gewinner ihres vereinsinternen Fotowettbewerbs bekannt. Silke Hüttche überzeugte die Jury mit ihrem Bild zweier Milane auf einem Strommast mit dem treffenden Titel »Szenen einer Ehe«. Das Bild stammt aus der diesjährigen Sonderkategorie »Städtische Natur«. Insgesamt hatten sich 424 GDT-Mitglieder aus 13 Ländern bei dem Wettbewerb beteiligt. Das Niveau ist, wie gewohnt, sehr hoch.

Insgesamt wurden knapp 7.000 Bilder eingereicht. Nach der Vorauswahl durch die Jury (Christine Averberg, Stephan Amm und Felix Wesch) standen den Mitgliedern der GDT je zehn Bilder in sieben Kategorien zur Wahl: Vögel, Säugetiere, Andere Tiere, Pflanzen & Pilze, Landschaften, Atelier Natur und als Sonderkategorie 2023 Städtische Natur. In der mittlerweile 51-jährigen Geschichte dieses Wettbewerbs ist Silke Hüttche erst die zweite Frau, die zur Gesamtsiegerin gewählt wurde. Dies und auch die allgemein stetig wachsende Zahl von Teilnehmerinnen, die sich mit ihren Bildern erfolgreich positionieren können, ist aus Sicht der Veranstalter ein gutes Zeichen dafür, dass das historisch betrachtet männlich dominierte Genre der Naturfotografie die gesellschaftlichen Verhältnisse zunehmend realistischer widerspiegelt.

Perfekte Symmetrie

Die Gewinnerin zu ihrem Foto: »Zu meinen Angewohnheiten gehört es, ständig in meiner Umgebung nach Vögeln Ausschau zu halten. So werfe ich jedes Mal, wenn ich an diesem Strommast vorbeikomme, einen Blick nach oben, da dort immer irgend ein Vogel sitzt. Auch an diesem, etwas trüben Tag im September 2021 schaute ich kurz hoch, entdeckte den dort sitzenden Milan auf dem einen Ende und gleich darauf einen ankommenden zweiten, der sich direkt gegenüber niederließ. Dies schien spannend zu werden – waren die beiden ein Paar oder Konkurrenten? In der Hoffnung auf eventuell schöne Action-Fotos holte ich die Kamera hervor und wartete. Mein Wunsch war zunächst, sie mögen sich doch anschauen und irgendwie miteinander interagieren. Doch die beiden schienen sich einfach nichts zu sagen zu haben und schauten demonstrativ in entgegengesetzte Richtungen. Diese Szene mit ihrer perfekten Symmetrie hat mich dann doch fasziniert, und glücklicherweise hielten beide Vögel lange genug still, bis ich das gewünschte Bild im Kasten hatte.«

Kategoriesieger

In der Kategorie Vögel gewann Christian Höfs mit dem Bild eines Rebhuhns auf einer frühsommerlichen Brachfläche bei Marburg. Die Aufnahme einer Büffelherde in Afrika brachte Jens Cullmann in der Kategorie Säugetiere den Sieg. Eine Schnecke an filigranen Gräsern lichtete Sebastian Vogel ab und gewann damit in der Kategorie Andere Tiere. Den ersten Platz in der Kategorie Pflanzen und Pilze belegte Antje Kreienbrink mit einer impressionistischen Interpretation blühender Seerosen. Die Kategorie Landschaften entschied Britta Strack für sich mit dem mystischen Bild eines Gletschers am Fuße des Großglockners, und in der Kategorie Atelier Natur wurde Florian Smit mit dem Bild einer toten Motte auf dem Rio Tinto in Spanien auf den ersten Platz gewählt. Dominik Janoschka kombinierte in seinem Bild »Jenseits« Nähe und Ferne in einer Doppelbelichtung im Nationalpark Sächsische Schweiz und erhielt dafür den Preis der Jury.

Die Gesamtsiegerin

Silke Hüttche ist 58 Jahre alt, verheiratet und Mutter zweier erwachsener Söhne. Wenn es die Zeit irgendwie erlaubt, ist sie draußen in der Natur unterwegs und dies nie ohne Kamera. Ihr Schwerpunkt liegt hauptsächlich auf der Vogelfotografie. Aber auch andere Bereiche, wie Makro- oder Landschaftsfotografie, können sie begeistern. Aufgewachsen im Wittgensteiner Land, lebt sie seit 37 Jahren in Wuppertal. Hier im Bergischen Land und im nahen Ruhrgebiet entstehen die meisten ihrer Bilder.

Sämtliche ausgezeichneten Bilder finden Sie auf der Homepage der GDT

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