Wer wie ich zumeist mit einem »ausgewachsenen« Vollformatkamerasystem durch die Landschaft streift, kommt schon ins Grübeln, wenn von den mittlerweile ziemlich ausgereiften spiegellosen Kameras die Rede ist. Insbesondere die Micro FourThirds (MFT)-Spitzenmodelle mit Sensoren im FourThirds-Format von Panasonic und Olympus sind teilweise besser ausgestattet als die meisten klassischen DSLRs, verfügen über flotte Bildraten, einen schnellen AF mit nahezu das gesamte Bildfeld abdeckenden Messpunkten und sind zudem robust und umfassend abgedichtet. Die Objektiv-Palette ist mittlerweile groß und auch Fremdhersteller wie Sigma und Tamron haben bereits einige MFT-kompatible Linsen im Programm. Zudem lassen sich – zumindest wenn man auf Autofokus verzichten kann – praktisch alle älteren Optiken mittels Adapter verwenden.
Im Sommer konnte ich die Olympus OM-D E-M1 Mark II zusammen mit verschiedenen Objektiven gründlich ausprobieren, nun bot sich mir die Gelegenheit, die Panasonic GH5 unter teilweise durchaus schwierigen Bedingungen zu testen. Anlass war eine Pilotreise zum Lumix Photo Adventure nach Costa Rica. Von den Stränden am Pazifik über Mangroven- und Tieflandregenwälder bis in die Nebelwälder in mehr als 2.000 Meter Meereshöhe führte die Reise Ende September – zur Regenzeit. Die heißt in Costa Rica etwas positiver »Green Season«. Grün ist es allenthalben in der Tat, aber eben auch sehr feucht und genau das, so dachte ich mir, sorgt für beste Bedingungen, um eine Fotoausrüstung einem Härtetest zu unterziehen.
Die Kamera
In der Hand | Die Lumix GH5 ist äußerst solide gebaut. Das robuste und im Vergleich zu anderen MFT-Modellen voluminöse Metallgehäuse ist gegen Staub und Feuchtigkeit abgedichtet. Zwei SD-Kartenfächer (beide UHS-II-kompatibel) erlauben flexibles Datenmanagement. Die Knöpfe und Einstellräder sind griffig und größtenteils griffgünstig verteilt. Eine Ausnahme macht dabei allerdings der »Display«-Knopf, der sich direkt im hinteren Griffwulst befindet. Dort habe ich den immer wieder versehentlich betätigt, weshalb sich in der Folge die Sucher-/Display-Anzeige ständig veränderte. Bei der gerade vorgestellten Lumix G9 hat man diesen Fehler glücklicherweise nicht wiederholt. Prima hingegen finde ich den »Joystick«, mit dem sich das AF-Feld schnell und direkt verschieben lässt. Alternativ geht das zwar auch über das als Touchpad funktionierende Display – bei Nässe funktionierte das allerdings nicht immer problemlos. Wie bei einer professionellen Kamera zu erwarten, kann man auch die GH5 umfassend individuell anpassen, kann Funktionsknöpfe und Einstellräder der eigenen Arbeitsweise anpassen.
Sucher & Display | Der elektronische Sucher ist relativ groß und liefert ein klares, ruhiges Bild – meistens. Fotografiert man mit hoher Bildrate (bis 9 Bilder/sec sind mit kontinuierlichem AF möglich), wird die Auflösung zwischenzeitlich so stark reduziert, dass die angezeigten Bilder oft unscharf erscheinen, auch wenn sie tatsächlich scharf sind. Das ist zumindest irritierend. Das klapp- und schwenkbare 3,2 Zoll große, brillante Touchdisplay ist auch in heller Umgebung gut ablesbar. Die Touchfunktionalität ist überzeugend umgesetzt und schon nach kurzer Eingewöhnung, habe ich die Einstellungen – wenn es nicht regnete – meist über diesen Weg vorgenommen.
Fokussieren | Panasonic setzt – anders als andere Hersteller spiegelloser Systeme – nach wie vor allein auf Kontrast-AF. Der kann, was die GH5 beweist, tatsächlich enorm schnell und präzise sein. Der Autofokus lässt sich auf vielfältige Weise konfigurieren. Vier Grundeinstellungen stehen zur Verfügung, die sich dann wieder bezüglich der Parameter »AF-Empfindlichkeit«, AF-Bereichswechselempfindlichkeit« und »Voraussage beweglicher Objekte« anpassen lassen. Einfach geht anders und um letztendlich die optimalen Einstellungen für die jeweiligen Situationen zu ermitteln, bedarf es eines umfangreichen Testprogramms. Ich habe es meist bei der Einstellung 1 (Vielseitige und einfache Einstellung) belassen und damit in der Regel ordentliche Trefferquoten erzielt.
Es stehen verschiedene AF-Modi zur Verfügung. So gibt es neben der Gesichtserkennung einen Verfolger (Tracking)-Modus, eine automatische Feldwahl auf Basis aller 225 Messpunkte, eine 1-Feld-Messung sowie den Multi-Individuell-Modus, bei dem man selbst die Anzahl der Felder wählt, die dann als Gruppe mittels Joystick an die gewünschte Stelle manövriert werden. Letztgenannter Modus wäre eigentlich mein Favorit. Standardmäßig sind 18 Felder eingestellt. Ich hätte eine Gruppe von 9 Feldern bevorzugt. Das kann man dann recht einfach anpassen – allerdings vergisst die Kamera diese Einstellung jedes Mal, wenn sie entweder in den Ruhemodus geht oder ausgeschaltet wird. Das war mir dann auf Dauer doch zu umständlich, weshalb ich mich meist mit dem 1-Feld-Modus abgefunden habe und nur bei Aufnahmen fliegender Vögel auf den Multi-Individuell-Modus mit 18 Feldern gewechselt habe. Manuelles Fokussieren mit adaptierten, systemfremden Objektiven funktioniert sehr gut. Hilfreich ist dabei die einfach konfigurierbare Fokus-Peaking-Funktion.
Das System
Neben der GH5 standen mir das 4/7-14 mm Superweitwinkelzoom, das 4-6,3/100-400 mm Supertelezoom, ein universell verwendbares 4-5,8/14-140 mm-Zoom sowie als Backup eine Lumix GH2 zur Verfügung. Ein Vorzug des MFT-Bajonetts ist das geringe Auflagemaß, weshalb sich viele ältere und aktuelle Objektive anderer Systeme mittels Adapter verwenden lassen. So packte ich noch drei manuelle Festbrennweiten ein: das 4/15 mm Laowa-Weitwinkel-Makro, ein 2,5/90 mm-Tamron-Makro sowie ein 1,4/50 mm-Zeiss-Planar. Hinzu kamen noch diverse Filter und Ersatzakkus. Alles zusammen lässt vom extremen Weitwinkel bis zum Supertele keine Wünsche offen und findet doch bequem in einem kleinen Fotorucksack Platz, der dann gut sieben Kilo auf die Waage bringt. Ein mit Kugelkopf knapp zwei Kilogramm schweres Karbonstativ vervollständigte die Ausrüstung.
Schildkrötendämmerung
Erste Station der Reise war die Halbinsel Nicoya im Nordwesten Costa Ricas. Jetzt in der Regenzeit präsentiert sich der hier vorherrschende Trockenwald in sattem Grün und unterscheidet sich auf den ersten Blick kaum von den immergrünen Regenwäldern in den anderen Landesteilen. Die Strände der Nicoya-Halbinsel sind bei Surfern sehr beliebt, aber – vor allem in der von August bis Dezember währenden Regenzeit – auch bei Meeresschildkröten. Ein- bis zweimal pro Monat wuchten sich dann tausende der bis zu 50 Kilogramm schweren Oliv-Bastardschildkröten auf die Strände bei Ostional. Meist geht es am späten Nachmittag los und mit der abendlichen Flut schwappt dann an manchen Tagen eine wahre Schildkrötenwelle an die Strände. Den Höhepunkt der sogenannten Arribada (Ankunft) hatten wir zwar knapp verpasst, aber auch die Dutzenden Tieren, die während unseres Besuchs an Land krochen, waren eindrucksvoll. Mit einbrechender Dämmerung kamen immer mehr der archaisch anmutenden Reptilien aus dem Meer. Ideale Bedingungen, um sowohl den Bildstabilisator als auch die Bildqualität bei hohen ISO-Einstellungen auszureizen. In beiden Disziplinen vermochte die GH5 zu überzeugen. Insbesondere in Verbindung mit dem Leica-Zoom 100-400 mm, das selbst über einen Bildstabilisator verfügt, der mit dem kamerainternen Stabilisator kooperiert, waren erstaunlich lange Belichtungszeiten ohne Verwackeln zu realisieren. Selbst bei 400 mm gelangen so mit Zeiten zwischen 1/13 und 1/60 sec scharfe Bilder.
Eine gewisse Skepsis hegte ich angesichts des ja doch relativ kleinen Sensors bezüglich der Bildqualität bei hohen ISO-Werten. Jedoch auch hier vermochte die Kamera positiv zu überraschen. Bis ISO 6.400 blieb das Rauschen erstaunlich gering, vor allem aber sehr homogen und feinkörnig. Und selbst bei maximaler Empfindlichkeit von ISO 25.600 entstanden vorzeigbare Bilder, zwar mit sichtbarem Rauschen, was mir aber unter den dann herrschenden Lichtbedingungen durchaus akzeptabel erscheint.
Im Nebelwald
Das nächste Ziel waren die Nebelwälder im Gebiet von Monteverde im Nordwesten Costa Ricas. Dort wurde im Laufe der letzten Jahre eine vielfältige touristische Infrastruktur aufgebaut, die den Besuchern einen recht unproblematischen Zugang zu diesem extrem artenreichen Waldökosystem gestattet. Besonders beliebt sind sogenannte Canopy-Touren, bei denen man entweder über Hängebrücken oder ein Seilsystem den sonst unzugänglichen Kronenbereich des Waldes erkunden kann. Für »ernsthaftes« Fotografieren eignet sich die Seilvariante eigentlich nicht, die mittels Brücken gut erschlossenen Wanderwege zum Beispiel im Selvature Adventure Park jedoch gestatten einen sehr guten Zugang zu diesem außergewöhnlichen Wald. Besonders interessant sind natürlich die Ausblicke von den Hängebrücken, die allerdings leider merklich schwanken, weshalb sich ein Stativeinsatz dort verbietet. Stattdessen musste ich mich auch dort auf die Kombination von Bildstabilisator und ISO-Einstellungen zwischen 800 und 3.200 verlassen, was allerdings ohne nennenswerte Abstriche bei der Bildqualität funktionierte.
Monteverde zur Regenzeit war auch ein Härtetest für die Abdichtung der Kamera. Regen sorgt auch im Regenwald für leuchtende Farben, ist aber natürlich nicht ungefährlich für elektronische Geräte wie eben Kameras und Objektive. Im großen Ganzen aber bestand die Ausrüstung auch diesen Test problemlos. Einzig das 100-400 mm-Zoom zeigte einmal kurzzeitig einen leichten Beschlag, der aber nach kurzer Zeit spurlos verschwand.
Quetzals und Kolibris
Jorge Serrano leitet gemeinsam mit seiner Familie die im Osthang der Talamanca-Kordillere auf gut 2.000 Metern Meereshöhe am Rande des Los Quetzales-Nationalparks gelegene Paraiso Quetzal Lodge. Deren Name ist Programm, denn die Region ist Heimat einer individuenreichen Quetzal-Population. Die profitiert von der Fürsorge der ansässigen Landwirte, die gezielt wilde Avocados, die Hauptnahrung der Quetzals, angepflanzt haben. Die Landwirte wiederum erwirtschaften dank des Quetzals einen zusätzlichen Gewinn, denn immer wenn Serrano Birdwatchern oder Fotografen einen Quetzal zeigen kann, erhält der jeweilige Bauer pro Besucher einen bestimmten Betrag. So entsteht eine klassische »Win-Win-Situation«. Die Wahrscheinlichkeit im weiteren Umfeld der Lodge oder auch im nahen Savegre-Tal Quetzals zu Gesicht zu bekommen, ist sehr hoch und selbst wenn sich die Vögel ausnahmsweise der Besichtigung verweigern, kann man sich mit zahlreichen Kolibris »trösten« die die Futterstationen an der Lodge umschwirren.
Um einen Quetzal einigermaßen groß ins Bild zu bekommen, sind oft lange Brennweiten erforderlich und dabei bewährte sich einmal mehr das ungemein handliche 100-400 mm-Zoom, das auch bei anstrengenden Wanderungen gut zu tragen ist. Das Fotografieren der Kolibris an den Futterstellen ist dagegen einfach. Die Vögel erlauben es, sich bis auf weniger als zwei Meter anzunähern. Da sie dann meist einige Sekunden vor den Blüten schwirrend in der Luft »stehen«, ist der AF kaum gefordert und auch manuelles Fokussieren unproblematisch. Die Flügel der Winzlinge bewegen sich enorm schnell, daher sind kurze Verschlusszeiten von mindestens 1/500 sec sinnvoll, was beim vor Ort herrschenden Regenwetter wieder einmal bedeutete, mit ISO-Einstellungen zwischen 800 und 3.200 zu fotografieren. Im diffusen Licht aber kommen dafür die schillernden Farben der Vögel besonders gut zur Geltung.
Finale am Pazifik
Die letzten Tage der Reise führten aus den Bergen wieder hinunter an die Pazifikküste – in die Mangrovenwälder entlang des Rio Sierpe und in den bei Besuchern besonders beliebten Nationalpark Manuel Antonio nahe Quepos. Beide Gebiete warten mit exzellenten Beobachtungs- und Fotomöglichkeiten auf. Den Rio Sierpe erkundet man idealerweise per Boot. »La Perla del Sur« im kleinen Örtchen Sierpe ist ein Anbieter mit kompetenten Bootsführern. Auf den Ausfahrten sind zahlreiche Vögel wie Reiher, Ibisse oder auch Hellrote Aras zu sehen. Zudem leben hier die eindrucksvollen, bis zu sieben Meter langen Spitzkrokodile und die deutlich zierlicheren Krokodilkaimane. In den Bäumen sieht man Helmbasiliske und Grüne Leguane. Insbesondere bei Aufnahmen anfliegender Vögel waren die bei Nutzung des kontinuierlichen AF mit 9 Bildern/sec ziemlich flotte Bildrate und der mit rund 60 möglichen Bildern in Folge großzügig bemessene Pufferspeicher hilfreich.
Der Nationalpark Manuel Antonio ist nichts für Abenteurer, denn die Wege sind größtenteils barrierefrei und vermutlich kommt man nur in wenigen vergleichbaren Schutzgebieten vielen Tieren so problemlos so nah wie hier. Für Fotografen praktisch ist, dass man sich so stressfrei auf die Motive wie Kapuziner-, Brüll- oder Totenkopf-Affen, Nasen- und Waschbären, Schwarze Leguane oder Basiliske konzentrieren kann, die man meist nicht lange suchen muss. Empfehlenswert ist allerdings sicher früh morgens, vor der großen Besucherwelle, in den Park zu kommen.
Fazit
Als sicheres Reiseland mit zuverlässiger Infrastruktur macht es Costa Rica auch weniger erfahrenen Reisenden leicht, sich der Faszination tropischer Natur hinzugeben. Auf engstem Raum kann man höchst unterschiedliche Lebensräume besuchen und dank der über Jahre gut etablierten Schutzgebiete hat man auch als Fotograf beste Chancen, vielen Tieren in fotogener Distanz zu begegnen.
Das MFT-Kamerasystem, mit dem ich während der Reise ausschließlich fotografiert habe, hat sich unter den meisten Gesichtspunkten bewährt. Kamera und Objektive erwiesen sich selbst unter widrigen Bedingungen als robust und zuverlässig. Trotz des relativ kleinen Sensors entstanden auch bei den oft erforderlichen hohen Empfindlichkeiten zwischen ISO 1.600 und 6.400 rauscharme Bilder. Etwas gemischt war mein Eindruck vom AF. Abgesehen von gelegentlichen Aussetzern, als sich die Kamera standhaft weigerte, zu fokussieren, störte mich vor allem die ziemlich komplexe Konfiguration, die zweifellos eine intensive Einarbeitung erfordert. Alles in allem aber liefert die Mischung aus Kompakt- und Robustheit, hoher Geschwindigkeit und guter Bildqualität starke Argumente für solch ein MFT-System.
Hans-Peter Schaub
www-hanspeterschaub.de
Reise-Infos
Die diesem Beitrag zugrunde liegende Reise ist als »Lumix Photo Adventure Costa Rica« in jedem BEST-Reisebüro buchbar. Zu insgesamt acht Terminen zwischen Januar und Dezember 2018 wird sie angeboten. Zwar hat die Reise einen klaren Schwerpunkt auf dem Naturerlebnis, daneben finden aber auch kulturelle Aspekte Berücksichtigung. So steht die Besichtigung einer ökologisch bewirtschafteten Kaffeplantage ebenso auf dem Programm wie der Besuch eines indigenen Volksstammes. Partner sind Costa Rica Tourism, ICT, Condor und BEST-Reisen sowie Chamäleon-Reisen (zuständig für die Durchführung und die deutschsprachige Reiseleitung vor Ort). Die 14-tägige Rundreise mit maximal 12 Teilnehmern kostet rund 3.900 € (EZ-Zuschlag rund 900 €). Im Reisepreis ist eine Bridgekamera Lumix FZ82 enthalten.
Links zur Reise und weitere Informationen:
www.lumixgexperience.panasonic.de/foto-tipp/lumix-photo-adventure-costa-rica
www.visitcostarica.com
www.chamaeleon-reisen.de
www.best-reisen.de/lumix-costa-rica
Weitere Links (englisch)
Schildkröten am Strand von Ostional: http://nicoyapeninsula.com/ostional
Monteverde: www.selvatura.com, www.monteverdeinfo.com
Quetzals und Kolibris: www.costarica.com/attractions/los-quetzales-national-park
www.paraisoquetzal.com
Bootstour Rio Sierpe: www.laperladelsur.cr/en
David gegen Goliath? Vergleich einer vielseitigen Lumix-G- (links) mit einer ungefähr entsprechenden Canon-Vollformatausrüstung (rechts). Zwei Kameras (GH5 und GH2), ein 7-14 mm-Weitwinkel-, ein 14-140 mm-Allround- sowie das 100-400 mm Supertelezoom wiegen zusammen genau 3.004 Gramm. Mit dieser Ausstattung lässt sich ein kleinbildäquivalenter Brennweitenbereich von 14 bis 800 mm abdecken. Eine ähnliche Ausrüstung auf der Basis von zwei Canon-EOS-Vollformat-DSLRs mit einem 17-40 mm-Weitwinkel-, einem 28-135 mm-Allround- und einem 150-600 mm Telezoom wiegt stolze 5.154 Gramm und ist bei etwas geringerem Brennweitebereich erheblich voluminöser.Sowohl bei längeren Wanderungen als auch bei Flugreisen und den damit einhergehenden Gepäckbeschränkungen sind Gewicht und Packmaß durchaus beachtliche Argumente für ein kompaktes MFT-System von Pansonic oder Olympus.
So sah meine komplette Ausrüstung für die Reise aus. Neben den beiden Kameras (GH2 und GH5) und den drei Zooms (7-14 mm, 14-140 mm, 100-400 mm) machte ich mir die »Anschlussfreudigkeit« des MFT-Systems zu Nutze und nahm ein 1,4/50 mm Zeiss-Planar mit Contax-Anschluss sowie ein 2,5/90 mm Tamron-Makro und das 4/15 mm Laowa-Weitwinkelmakro mit Shift-Funktion mit. Ergänzt wurde die Ausrüstung durch zwei Adapter (Contax/Yashica und Canon EF), Ersatzakkus, Filter, Fernauslöser und Schnellwechselplatten. Insgesamt kamen so 5.470 Gramm zusammen. Das alles passte in einen kleinen Fotorucksack, der dann schließlich komplett gepackt 7.165 Gramm auf die Waage brachte. Angesichts des üblichen acht Kilogramm Handgepäck-Limits bliebe da sogar noch etwas Toleranz für ein weiteres Objektiv oder ein Blitzgerät.
Leica DG Vario-Elmar 100-400 mm 4-6,3 Asph. Power O.I.S.
Das Leica DG Vario-Elmar 100-400 mm 4-6.3 Asph. Power OIS deckt einen kleinbildäquivalenten Brennweitenbereich von 200 bis 800 mm ab. Die Abbildungleistung ist über den gesamten Brennweitenbereich überzeugend. Angesichts des enormen Brennweitenbereichs ist es äußerst kompakt. Bei rund 171 mm Länge wiegt es etwa 978 Gramm und ist damit kaum schwerer als etwa ein 70-300 mm-Zoom für Kameras mit Kleinbildsensoren. Die geringe Naheinstellgrenze von lediglich 1,3 Meter eröffnet interessante Möglichkeiten im Nahbereich, denn der maximale Abbildungsmaßstab von 1:4 ist hinsichtlich des Bildausschnitts mit einem Maßstab von 1:2 im Kleinbildformat vergleichbar. Die Stativschelle ist in der aktuellen Version des Objektivs robust, sehr kompakt und nicht abnehmbar. Etwas kurz geraten ist allerdings die integrierte, ausziehbare Streulichtblende. Die lässt sich zudem nicht fixieren und schützt daher nicht so gut, wie starre, länger ausgeführte Blenden vor Regentropfen oder mechanischen Schäden. Der Metalltubus des Objektivs ist sehr solide, die Verarbeitung hervorragend. Neben dem Bildstabilisator ist das Zoom auch mit einem zweistufigen Fokus-Begrenzer ausgestattet (voller Bereich/5 m-Unendlich). Preis: ca. 1.700 €
Lumix G Vario 7-14 mm F4,0 Asph.
Das Lumix G Vario 7-14 mm F4,0 Asph. entspricht einem 14-28 mm-Kleinbildobjektiv. Schon bei offener Blende liefert es scharfe Bilder mit nur geringem Abfall zu den Rändern. Abgeblendet auf f/5,6 reicht die hohe Schärfe bis in die Ecken. Beim Import in Lightroom wird automatisch das passende Korrekturprofil angewandt, weshalb Bildfehler wie Vignettierung und Verzeichnung praktisch komplett korrigiert werden. Die Naheinstellgreze liegt bei 25 cm, was einen maximalen Abbildungsmaßstab von etwa 1:12 ermöglicht. Mit nur 300 Gramm und einer Länge von rund 83 mm ist das Superweitwinkelzoom sehr leicht und kompakt. Die Streulichtblende ist fest verbaut. Aufgrund der recht deutlich vorgewölbten Frontlinse können keine Einschraubfilter verwendet werden. Preis: ca. 770 €
Lumix G Vario 14-140 mm F4-5,8 Asph. Mega O.I.S.
Das Lumix G Vario 14-140 mm F4-5,8 Asph. Mega O.I.S. ist nicht mehr aktuell. Mittlerweile gibt es mit dem G Vario 14-140 mm F3,5-5,6 Asph. Power O.I.S. ein etwas lichtstärkeres Nachfolgemodell, das zudem mit 265 Gramm (gegenüber 458 Gramm) erheblich leichter geraten ist. Aber auch das alte Modell, das Teil der mitgeführten Ausrüstung war, schlägt sich an der GH5 achtbar und liefert bei allen Brennweiten gute Resultate. In Weitwinkelstellung wird allerdings bei homogenem Hintergrund, wie etwa einem blauen Himmel, eine recht kräftige Vignettierung erkennbar, die sich natürlich recht einfach korrigieren lässt. Die aktuelle Version ist 75 mm lang und hat ein Filtergewinde von 58 mm Durchmesser. Die Naheinstellgrenze reicht, je nach Brennweite, von 30 bis 50 cm, wobei ein maximaler Abbildungsmaßstab von 1:4 erreicht wird. Preis des aktuellen Modells: ca. 550 €