Am 15. April gab die in London ansässige World Photography Organisation in einer Online-Preisverleihung die Sieger der prestigeträchtigen Sony World Photography Awards bekannt. Der britische Dokumentarfilmer Craig Easton wurde als diesjähriger »Photographer of the Year« gekürt. Seine schwarzweiße Porträtserie »Bank Top«, ein Gemeinschaftsprojekt mit dem Autoren Abdul Aziz Hafiz, beschäftigt sich mit dem Stadtviertel Bank Top im nordenglischen Blackburn und untersucht die Darstellung – und Fehldarstellung – der Menschen stark in sich geschlossener Gemeinschaften.
Der Profibereich der Sony Awards umfasst auch Kategorien wie Natur- und Landschaftsfotografie. Der Spanier Luis Tato konnte die »Nature & Wildlife«-Kategorie mit seiner Reportage über die massive Heuschreckenplage in Ostafrika für sich entscheiden. Schwärme von Heuschrecken von der arabischen Halbinsel kommend, begannen Anfang 2020 in Ostafrika zu wüten und verschlangen überall dort, wo sie landeten, die Vegetation und damit auch die Ernte der Menschen. Der zweite Platz ging an den Nordiren Graeme Purdy für seine Serie »Raw Nature«, in der er mit Weitwinkel und Fernauslösern, aber auch mit Luftaufnahmen und Unterwasserbildern, neue Blickwinkel auf ikonische Wildtiere gesucht hat.
Platz 3 ging an den spanischen Unterwasserexperten Angel Fitor mit seiner Serie »Sea Drops«, welche die Schönheit und das Verhalten von lebendem Plankton in speziell beleuchteten Wassertropfen zeigt. Majid Hojjati aus dem Iran gewann die Landschaftskategorie mit seiner Serie »Silent Neighborhoods«. Der Fotograf besuchte Orte, die frei von menschlicher Präsenz sind; Orte, an denen man »verdammt ist, nichts zu hören«, wie es in der Beschreibung heißt.
Wie immer gibt es zahlreiche spannende Serien zu entdecken und auch in der offenen Kategorie finden sich viele hervorragende Einzelbilder. Es lohnt daher ein Besuch auf www.worldphoto.org. Dort gibt es auch eine virtuelle Ausstellung, einen kostenlosen Begleitband zum Herunterladen und vieles mehr.