Am Abend des 12. Oktober wurden im Londoner Natural History Museum die Siegerbilder des renommierten Wildlife Photographer of the Year-Wettbewerbs bekanntgegeben – erneut im Rahmen einer Online-Preisverleihung. Aus über 50.000 Einreichungen aus 95 Ländern konnte sich der französische Biologe und Unterwasserfotografen Laurent Ballesta mit seinem Bild »Schöpfung« durchsetzen und ist damit der diesjährige Wildlife Photographer of the Year. Sein Foto zeigt Zackenbarsche während des jährlichen Massenlaichspektakels in einer milchigen Wolke aus Eiern und Spermien in Fakarava, Französisch-Polynesien. Fünf Jahre lang kehrten Laurent und sein Team regelmäßig zu dieser Lagune zurück und tauchten Tag und Nacht, um das alljährliche Ablaichen nicht zu verpassen, das nur bei Vollmond im Juli stattfindet. Nach Einbruch der Dunkelheit gesellten sich Hunderte von Grauen Riffhaien zu ihnen, die in Rudeln Jagd auf die Zackenbarsche machten. Die Überfischung bedroht diese gefährdete Art, aber hier werden die Fische in einem speziellen Biosphärenreservat geschützt. Die Vorsitzende der Jury, Rosamund 'Roz' Kidman Cox, sagt zum Gesamtsiegerbild: »Das Bild funktioniert auf so vielen Ebenen. Es ist überraschend, energiegeladen und faszinierend und hat eine außerweltliche Schönheit. Es fängt auch einen magischen Moment ein – eine wahrhaft explosive Schöpfung von Leben – und lässt das Ende des Exodus der Eier einen Moment lang wie ein symbolisches Fragezeichen stehen.« Der Preis für den besten jungen Naturfotografen geht in diesem Jahr an den zehnjährigen Vidyun R. Hebbar aus Indien, der die akribische Arbeit einer Spinne vor einem bunten Hintergrund perfekt in Szene setzte.
Sämtliche Siegerbilder in den unterschiedlichen Kategorien finden Sie auf der Homepage des Natural History Museum, London, eine Auswahl der Bilder zeigen wir, wie immer, in der Dezember-Ausgabe von NaturFoto sowie bald auf dieser Homepage.
Wie jedes Jahr wird die dazugehörige Ausstellung in Deutschland erstmals im Westfälischen Pferdemuseum Münster gezeigt, und zwar vom 26. November 2021 bis zum 3. April 2022.