Ungeachtet der vielen Vorteile, hat digitale Fotografie doch einen entscheidenden Nachteil: Anders als bei der von vielen Naturfotografen einst bevorzugten »analogen« Fotografie auf Diafilm folgt dem Druck auf den Auslöser einer Digitalkamera ein weiterer, unverzichtbarer Arbeitsschritt am Computer. Die Situation kann noch so spektakulär, das Licht noch so genial gewesen sein – wenn man die Grundlagen digitaler Bildbearbeitung nicht beherrscht, wird es kaum gelingen, die überwältigenden Eindrücke auch angemessen im Bild sichtbar zu machen.
So war das bisher. Nun aber gibt es mit Photolemur 3 ein Hilfsmittel, das insbesondere Einsteigern in die Fotografie und den Computer-Hassern unter den Fotografen das Leben leichter machen kann.
Wirklich einfach
Wer in der Lage ist, eine Computermaus zu bedienen, wird auch mit Photolemur klar kommen. Um die Bilder zu bearbeiten – oder besser: bearbeiten zu lassen –, zieht man die entsprechenden Dateien einfach aus dem jeweiligen Bilderordner auf das Fenster des geöffneten Programms. Photolemur legt sofort los und zeigt nach wenigen Sekunden das Ergebnis. Das kann sich in vielen Fällen sehen lassen. Ist man nicht auf Anhieb zufrieden, kann man die Bearbeitung mit einem der angebotenen Styles (Bearbeitungsvorgaben) optimieren. Ist man dann grundsätzlich zufrieden, lässt sich der jeweilige Style dann noch etwas »entschärfen«, wenn etwa die Sättigung zu intensiv geraten ist. In der Regel arbeitet Photolemur allerdings recht behutsam, ohne übertriebene Sättigung oder zu harte Kontraste.
Fazit
Erfahrene Bildbearbeiter werden mit Lightroom, Capture One und Co aus jedem Bild vermutlich noch mehr »herausholen«. Photolemur aber liefert in den meisten Fällen automatisch ordentliche Resultate. Fotografen, die bislang Berührungsängste mit der digitalen Nachbearbeitung hatten, werden schnell Gefallen an den sich dadurch bietenden Verbesserungsmöglichkeiten finden.
Hans-Peter Schaub
www.hanspeterschaub.de